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17. April 2020

Schneller zur Normalität: Restart.ID-Konzept für digitale Immunitätskarte

Wie können Staat, Wirtschaft und Gesellschaft nach dem großen Corona-Shutdown ihre Systeme risikofrei wieder hochfahren? Diese Frage beschäftigt betroffene Staaten, Unternehmen und Institutionen. „In der Corona-Welt schaffen zwei Faktoren mehr Sicherheit: Tests – und das sichere Wissen, wer basierend auf wissenschaftlichen Kriterien bereits als immun gilt“, so Lukas Praml, Geschäftsführer der Österreichischen Staatsdruckerei.

Da bei Immunitäts-Tests in absehbarer Zeit mit zuverlässigeren Produkten und einer breiten Ausrollung zu rechnen ist, haben die Experten der digitalen Staatsdruckerei-Tochter youniqx Identity AG die „Restart.ID“ konzipiert. Das Restart.ID-System unterstützt Wirtschaft und Gesellschaft beim Hochfahren und verbindet die Hochsicherheits-Expertise der Staatsdruckerei mit dem digitalen Know-how der youniqx Identity AG. Das Konzept sieht vor, einen offiziellen Identitätsnachweis des Users auf Basis des Reisepasses mit dem Nachweis einer bestehenden Immunität zu verbinden. Zukünftige Nutzer könnten auf Anfrage, z.B. einer Behörde, rasch und sicher via Smartphone gleichzeitig Identität und Immunität nachweisen.

Konzept setzt auf Freiwilligkeit und Datenschutz

„Restart.ID“ kann Behörden sowie Bürgerinnen und Bürger beim schwierigen Weg zurück in den Alltag unterstützen. Dafür setzt das Konzept auf Dezentralisierung, Freiwilligkeit und Datenschutz. „Die persönlichen Daten sind immer dezentral und damit ausschließlich auf dem eigenen Smartphone verschlüsselt gespeichert. Es gibt keine zentrale Datenbank“, unterstreicht Staatsdruckerei-Geschäftsführer Praml.

Open Source für volle Transparenz

Im Anlassfall, z.B. bei einem Grenzübertritt, bedarf es der expliziten Zustimmung des Nutzers für das Teilen der eigenen Daten mit einer anfragenden Partei, etwa einem Grenzbeamten. Schon zuvor sieht der Nutzer, welche Daten angefragt werden und kann entscheiden, ob er der Teilung zustimmt. Entscheidet sich der Nutzer dafür, so erfolgt der Austausch direkt mit dem Gerät des Beamten. Der Nutzer behält so immer die volle Souveränität über seine persönlichen Daten. Um Transparenz zu garantieren, soll Restart.ID auch als Open Source Projekt umgesetzt werden. Dafür ist die youniqx Identity AG bei datenschutzrelevanten und ethischen Fragen bereits in fachlicher Abstimmung mit Univ.-Prof. Dr. Barbara Prainsack und Univ.-Prof. Dr. Nikolaus Forgó der Universität Wien.

Klares und hochsicheres Konzept

Das Konzept setzt auf eine aktive Einbindung der öffentlichen Akteure – Behörden, Exekutive, Medizin. Eine echte Unterstützung kann Restart.ID aber nur mit Hilfe von Bürgerinnen und Bürgern entfalten. Daher soll die App besonders zugänglich sein und eine Verwendung ohne technisches Vorwissen problemlos ermöglichen:

  • Nach dem App-Download und der Zustimmung des Nutzers wird das eigene Smartphone auf den persönlichen Reisepass gelegt.
  • Mit dem OK des Nutzers kann „Restart.ID“ die im Reisepass-Chip enthaltenen Informationen (Portraitbild, Name, Geburtsdatum) anzeigen.
  • Diese persönlichen Daten werden nicht weitergeleitet, sondern verbleiben ausschließlich verschlüsselt auf dem eigenen Gerät.
  • Danach können Testergebnisse bereits absolvierter COVID19-Tests z.B. per QR-Code eingelesen werden.
  • Im Bedarfsfall kann nach eigener Zustimmung jederzeit per Smartphone die eigene Identität und Immunität nachgewiesen werden.

Kein Zwang, sondern freiwillige Erweiterung

„Restart.ID“ soll ausschließlich auf eine freiwillige Verwendung setzen. „Wir wollen eine freiwillige Unterstützung für alle anbieten. „Restart.ID“ soll jedenfalls nicht exklusiv oder verpflichtend zum Einsatz kommen“, stellt Praml klar. Personen ohne Smartphone oder Nutzungsabsicht sollen keinerlei Nachteil haben. „Es ist selbstverständlich, dass es parallel Möglichkeiten geben muss, sich analog auszuweisen“.

Wichtige Unterstützung für Reisen und Gesundheitswesen

Das „Restart.ID“-Konzept soll zukünftig Staaten und Bürger gleichermaßen bei einer rascheren Rückkehr zur gewohnten Reisefreiheit unterstützen, indem Grenzübertritte unkompliziert, sicher und digital erfolgen könnten. Auch im Gesundheitswesen könnte Restart.ID für Vorteile sorgen. „Wenn sich kritisches Fachpersonal oder Patienten unkompliziert als immun ausweisen können, spart das Schutzausrüstung.“, skizziert Praml.

Grenzüberschreitender Einsatz als Ziel

Die Österreichische Staatsdruckerei verfügt über das Know-how, um Restart.ID rasch zu realisieren. „Wir sind überzeugt, dass Restart.ID Staaten, Unternehmen und privaten Personen massiv bei der schwierigen Rückkehr in die Normalität unterstützen kann. Diese Hilfe kann aber nur Sinn machen, wenn wir gemeinsam mit starken Partnern auf staatlicher Ebene und mit der Unterstützung des Gesundheitssektors an der Umsetzung arbeiten. Gemeinsam können wir auf diese Weise innerhalb von wenigen Wochen einen entscheidenden Beitrag zum Schritt zurück zur Normalität schaffen“, schließt Praml.

 

Rückfragehinweis:
Mag. Thomas Pascher
Kommunikationsmanager
Österreichische Staatsdruckerei GmbH
M: +43 664 88690977 | pascher@staatsdruckerei.at