29. September 2015
Expertise der Staatsdruckerei für internationale Cyber-Sicherheit
Was passiert, wenn ein Staat in den Konflikt eines anderen Landes hineingezogen wird? Welche Auswirkungen hat das für die Cyber-Sicherheit von Staaten und Unternehmen? Konflikte wie in Georgien oder Estland zeigten zuletzt, dass dieses Bedrohungsszenario hochaktuell ist und gravierende Folgen haben kann. Eine besondere Herausforderung sind derartige Situationen für das Zusammenwirken von Staat und Wirtschaft. Unterschiedliche Interessen zwischen den Akteuren können sogar zur Eskalation führen. Es braucht daher klare Regelwerke für alle „Player“ und das gemeinsame Training für den Ernstfall.
Das zeigte sich auch kürzlich bei einem Planspiel der European Defense Agency (EDA). Involviert waren unterschiedliche Akteure aus den Bereichen Verwaltung, Landesverteidigung und Wirtschaft. Im Rahmen des von unabhängigen Beobachtern genau analysierten Planspiels wurden erhebliche Differenzen im wünschenswerten Zusammenspiel zwischen privatem und öffentlichem Sektor deutlich.
Die Österreichische Staatsdruckerei war aufgrund ihrer internationalen Cyber-Expertise und ihrer Rolle als Unternehmen aus dem Bereich der kritischen Infrastruktur in diesem Planspiel gleich doppelt vertreten: Als Akteur im Sektor Wirtschaft und als unabhängiger Beobachter. Dadurch war es den Experten der Staatsdruckerei auch möglich, ein umfangreiches Bild der einzelnen Herangehensweisen und strategischen Überlegungen zu erhalten. Die gewonnenen Erkenntnisse werden für das interne Krisen- und Notfallmanagement entsprechend verwertet – vor allem mit Blick auf Faktoren außerhalb des eigenen Einflussbereiches.
„Fitness“ in diesem Bereich gewinnt aufgrund neuer Konfliktszenarien immer mehr an Bedeutung. Nicht nur bestehende, sondern auch nur schwelende Konflikte können Auslöser zur Eskalation in der virtuellen Welt sein. Professionelles Krisenmanagement ist deshalb ebenso wichtig wie in der materiellen Welt.